Schwarm – In Motion Installation in 3 Teilen zur Landespreis-Ausstellung "In Motion" art bv

Vernissage: Freitag, 9. Juli 2021, 19 Uhr
Begrüßung: Gabriele Straschil, Vorstand der art bv Berchtoldvilla
Einleitende Worte: Mag. art. Christiane Pott-Schlager, Kuratorin
Vergabe des Förderpreises des Landes 2021
durch LH-Stv. Dr. Heinrich Schellhorn
Ausstellungsdauer: 10. Juli – 19. August 2021
art bv Berchtoldvilla, Josef-Preis-Allee 12 5020 Salzburg

Paul Raas zeigt:
Raum-/Wandinstallation mit Arbeiten auf Holzplatten und interaktiven Schwarm-Simulationen

1.
Interaktive Simulation:
Tippen Sie auf den Monitor,
um neue Wesen hinzuzufügen.
2.
Das Buch zur künstlerischen
Simulation. Diese Scripts des „Schöperfs“ (Künstlers) legen
fest, wie sich die Wesen
zueinander verhalten.
Im Buch blättern ist erlaubt!
3.
Zwei Werke aus dem Zyklus
„swarm in motion“.
Die Werke sind u.a. von der
gezeigten Simulation inspiriert.

 

„Die Inspiration und das konzeptuelle Fundament für meine Bilder mit Schwärmen und Partikeln hole ich mir von Naturbeobachtungen (Vogelschwärme, Fische, Insekten, etc.), aus wissenschaftlichen Abhandlungen und auch aus Schwarm-Simulationen, die ich mir auf Basis aller Eindrücke programmiere.“

Die Schwarm-Bilder:
Auf die Holzplatte male ich zuerst ein „abstraktes Universum“ in das ich im nächsten Arbeitsschritt mit Stempel-Technik nach und nach die Akteure setze.
Der erste Akteure gibt eine Richtung, eine Idee vor, auf die der nächste reagiert, usw.. Mit jedem weiteren werden das Zusammenspiel und die Bewegungsrichtungen immer komplexer. Das ist eine sehr spannende Malweise die Künstler und Bild durch den künstlerischen Raum treibt! Der Künstler fühlt sich wie ein Schöpfer, nach und nach tritt das Individuum zurück und das Ganze gewinnt an Bedeutung. Es entstehen Ströme und Gegenströme, Einzelgänger setzen sich ab und „Influencer“ ziehen ganze Gruppen in ihre Richtung…

Die Schwarm-Bewegungs-Simulationen:
Beim Malen sind es millionen Faktoren, die das Bild formen. Der Gedanke im Moment des Drucks, ein Luftzug, ein akustischer Reiz, die Armbewegung vom Farbe-Holen bis zum Farbe-Auftragen, …
Bei der Computer-Simulation lege ich wenige ausgeklügelte Funktionen fest. Was geschieht in welcher Geschwindigkeit, wenn ein Individuum auf das andere trifft, wie wird auf Bewegung und Geschwindigkeit reagiert und in welchen Entfernung beeinflussen sich die Individuen wie stark. Viel ist hier gar nicht zu machen. Wenn sich ein, zwei oder drei Individuen am Bildschirm bewegen, ist es auch nicht sehr spannend. Doch die Sache wird schnell sehr komplex, wenn es 20, 30 oder mehr sind. Es muss doch etwas Tieferliegendes bedeuten, wenn schon sehr einfache Computersimulationen zur Schwarmbewegung etwas derart ästhetische hervorbringen, wie wir es sonst nur in der Natur finden.

Besucher können mit Tippen auf den Bildschirm weitere Individuen hinzufügen und so in das Geschehen eingreife – wenn auch nur bedingt, denn der Schwarm bewegt sich nach seinen eigenen Gesetzen.

Warum überhaupt die Simulationen?
Es ist eigentlich ein kleines Geheimnis von mir, das ich mich bei meinen Bilder nicht nur auf Beobachtung und Ausführung verlasse, sondern auch von Logarithmen inspirieren lassen. Eigentlich aufs Erste kein sehr kreativer Gedanke. Ich habe mit künstlerischer Programmierung (s.a. meine Projekte zur Künstlichen Intelligenz) begonnen, da ich diese Tools nicht nur Wissenschaftler*innen und Marketingabteilungen überlassen möchte, sondern als Künstler dazu reflektieren möchte. Es ist einfach sehr spannend, auch diesen Teil unserer Welt in den eigentlich manuellen Malprozess einzuweben.

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